ALPINE LIFESTYLE – Für uns beide ging es vor einigen Wochen nach Österreich. Unser Ziel war es zu entschleunigen. Dabei haben wir uns dem Gedanken gewidmet, deutlich mehr den Fokus auf das nachhaltiges, achtsames und bewusstes Reisen zu setzen. Die pure Schönheit der Natur sollte dabei im Mittelpunkt stehen. Aber auch die Tatsache, dass wir uns in unserer Unterkunft wohlfühlen und dabei neue Hotelkonzepte kennenlernen, die sich mit diesem Zukunftsthema der Nachhaltigkeit beschäftigen, waren uns wichtig. Hierzu stellen wir euch heute das Mari Pop Hotel im Zillertal vor, welches uns mit Design, Architektur, Nachhaltigkeit und einem stringenten Hotelkonzept mehr als überzeugt hat. Nach einer experimentellen Phase hat sich das Traditionshaus nun zu einem unverwechselbaren Designhotel verwandelt und unserer Meinung nach ein absoluter Insidertipp im Raum Tirol. 

Mari Pop Hotel - DAS DESIGN 

Das Mari Pop Hotel hat eine tolle Familiengeschichte, die viele Jahre zurückliegt. In dem Jahr 2016 startete jedoch die grundlegende Reise, denn der Sohn und auch der heutige Geschäftsführer Markus Rist stand zu der Zeit vor der Entscheidung, ob er das Hotel seiner Eltern übernehmen soll oder sich anderen Herausforderern stellen soll. Eine solche Entscheidung ist eine große Bürde und damit verbunden auch eine große Verantwortung für die Familie und die Mitarbeiter. Diese Entscheidung hat sich Markus nicht leicht gemacht und nach einer intensiven Überlegung dafür entschieden, das familiäre Traditionshaus fortzuführen. In den nächsten Jahren bis 2019 hat sich das Paar bestehend aus Silvia Gschösser und Markus Rist viele Gedanken gemacht, wie ihr neues Hotel ausschauen soll und welches Hotelkonzept sie vertreten möchten. So erstrahle das Traditionshaus zwei Jahre in einem weißen Anstrich: der Grund lag klar auf der Hand. Die Idee war, das Haus ähnlich wie eine leere Seite zu betrachten. Von diesem Ausgangspunkt war es nämlich wesentlich einfacher auf neue Ideen und Gedanken zu kommen. In diesem Prozess war das Hotel stets geöffnet und damit verbunden wie auf einer Selbstfindung. Auch Dank des Inputs zahlreicher Hotelgästen startete 2019 der Neustart. Bei der Umsetzung der Projektentwicklung, Planung, Gestaltung der Innenarchitektur war der renommierte Architekt Bernhard Stoehr von BESTO ZT mitbeteiligt. 

Für mich ist die Idee, dass bereits bestehende Hotels weiterentwickelt und mit innovativen Ideen neu eröffnet werden, sehr fortschrittlich. Auch im Hinblick der Ressourcen und der großartigen Familiengeschichte. Während unseres Aufenthalts, konnte ich so viele unterschiedliche Fotos aus den unterschiedlichen Jahrzehnten bestaunen und fand es total spannend zu sehen wie sich das Hotel, aber auch die Kleidung der Menschen verändert hat. Das Hotel hat es geschafft aus der Vergangenheit sich in die Gegenwart zu katapultieren. Das Mari Pop Hotel ist sehr innovativ gestaltet und passt sich sehr gut in die alpine Umgebung ein. Der Ausblick auf die Berge ist fabelhaft und ist ein wichtiger Bestandteil für die Entschleunigung vor Ort. 

Vor allem die Hotelfassade ist ein richtiger Hingucker. Diese besteht nämlich aus monochromen Materialien wie Kiefernholz, Kupfer und Sichtbeton. Besonders, wenn die Sonne auf sie strahlt, glänzt und funkelt sie. Mir persönlich gefällt die Mischung aus den unterschiedlichen Materialien, insbesondere die glatt polierten Oberflächen aus Kupfer ist grandios. Sehr interessant bei der Außenbetrachtung sind die Zimmer, die ähnlich wie Schachteln aufeinandergestapelt wurden. Abgerundet wird die Hotelfassade durch die seitlichen Wände aus schwarz gebeiztem Kiefernholz. 

Die Gestaltung der Innenarchitektur fällt sehr kreativ und bedacht aus. Hier bedient man sich einem großen Design-Baukasten. Denn im Inneren gibt es sowohl einzelne fantasievolle, farbenfrohe Bereiche als auch sehr dezente Bereiche, die zusammen eine tolle Symbiose bilden. Sehr interessant find ich beispielsweise auch, dass man auf der ersten und zweiten Etage kleine Kunstprojekte entdecken kann, die ähnlich wie einer Ausstellung besucht werden können. Passend zu dem kulturellen Kontext gibt es im Mari Pop Hotel unterschiedliche Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen und Konzerte, die alle zusammen im Kulturkalender von Mari Pop zusammengefasst sind. Der Clou hierbei ist wieder das Einbeziehen von Künstlern aus der Region.

Mari Pop Hotel - DER SPA-BEREICH 

Im Mari Pop gibt es drei verschiedene Wellness-Bereiche. Der erste Bereich ist der blumengeschmückte Garten, hier gibt es einen Außenpool und viele komfortable Liegen. Der Außenbereich punktet mit viel Platz und Liegen in poppigen Farben, die sich perfekt in die grüne Umgebung anpassen. Sie bezaubern einen mit eigenem Charakter und laden dazu ein, am Pool zu entspannen. Für mich auf alle Fälle eine stimmige Farbkombination, die hier gut aufeinander abgestimmt wurde. Zudem gibt es für alle Sauna-Liebhaber ein kleines Erlebnis, denn im Außenbereich gibt es auch eine rustikale Gartensauna, die sich deutlich zu vielen anderen Saunen unterscheidet und einen Mehrwert schafft. Sehr authentisch und spannend wie ich finde. 

Wer hingegen gerne im Innenbereich schwimmen möchte, findet hier ein weiteres Becken für die kältere Saison oder aber um in Ruhe einige Bahnen zu schwimmen. Hier gibt es auch einen Familien-Spa-Bereich, in dem sich ein Dampfbad und eine finnische Sauna befindet. Also Entspannung für die ganze Familie ist hier angesagt! 

Für uns war das Highlight auf alle Fälle der ROOFTOP SPA. Hier befindet sich auf der obersten Etage des Hotels eine Panoramasauna und ein Ruheraum. Der Spa-Bereich ist sehr gemütlich mit viel Platz und einer tollen Atmosphäre gestaltet. Wie im ganzen Hotel ist Kiefernholz hier als wichtiges Einrichtungsmerkmal präsent und auch die schöne Fliesenoptik aus dem Badezimmer findet sich hier wieder. Für mich ist hier ganz klar eine rote Linie durch das Konzept vorhanden, sehr gut durch dekliniert. Daher kann ich euch nur empfehlen, diesen Bereich auf alle Fälle während des Aufenthalts zu besuchen, denn das fabelhafte Panorama und der freie Blick in den Himmel sind unbeschreiblich. Für uns ist der Bereich oben wirklich ein toller Ort der Ruhe und Entspannung.

Mari Pop Hotel - DAS ZIMMER

Das Mari Pop Hotel hat insgesamt 45 Zimmer, die sich auf Haupthaus und Gästehaus aufteilen. Die einzelnen Zimmerkategorien sind gut durchdacht, sodass man sich von der ersten Sekunde an sofort wohlfühlt. Wir hatten während unseres Aufenthalts ein Zimmer der Kategorie HOLY MARI auf der obersten Etage mit direktem Blick auf die Bergidylle. Das Zimmer ist schlicht eingerichtet und sehr großzügig aufgeteilt. Passend zu der Region ist das Kiefernholz in dem Zimmer sehr präsent. Für mich fehlt manchmal der Wechsel unterschiedlicher Materialien, um eine gewisse Vielfältigkeit darzustellen. In unserem Zimmer habe ich genau diese Vielseitigkeit, die ich sonst vermisse wiedergefunden. Sehr gut gelöst fand ich zudem auch die Sitzecke und dem Office Corner. Beide waren super gut in das Zimmerkonzept integriert worden. 

Das Badezimmer ist sehr raffiniert gestaltet. Hier gibt es genug Platz zum Duschen und auch einen großen Spiegel. Ein toller Clou ist auch, dass durch die bodentiefe Glaswand direktes Tageslicht im Badezimmer ankommt. So benötigt man beispielsweise viel weniger Licht im Zimmer und muss dieses nicht zwingend anschalten. Neben der Glaswand sind die Fliesen in der modernen Optik auf alle Fälle genau meins und sind ein toller Kontrast zu den Badezimmermöbeln aus Kiefernholz. Letzter Punkt zum Badezimmer hier setzt das Mari Pop Hotel auf eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Biokosmetikunternehmen Vielö. Alle Bad-Produkte werden zu 100 Prozent in Österreich designt, entwickelt und hergestellt. Sehr spannend bei den Produkten sind die Inhaltsstoffe. Denn sie bestehen aus flüssiger Biomolke, ein Nebenprodukt der Käseerzeugung, die nun als Hauptinhaltsstoff weiterverarbeitet und zu einem nachhaltigen Haut- und Körperpflegeprodukt entstehen.

Mari Pop Hotel - DAS RESTAURANT

Das hoteleigene Restaurant als auch die stylische Bar befinden sich im Erdgeschoss des Hauses und bieten sehr viel Platz zum Genießen an. Auch hier setzt man auf bodentiefe Fenster mit viel Tageslicht und der Möglichkeit, während des Frühstücks oder Abendessen immer einen Blick in die Natur zu erhaschen. Aber auch das Geschehen im Dorf kann mitverfolgt werden. Das Restaurant ist von der Optik sehr stimmig gestaltet. Hier kommen unter anderem Materialien wie Kiefernholz, Sichtbeton und unterschiedliche Fliesenoptiken zum Einsatz. 

Die Gereichte am Abend sind wirklich super lecker. Vor allem, weil man hier auch einen großen Fokus auf die Tradition setzt. Daher konnten wir während des Aufenthalts immer wieder Gerichte ausprobieren, die wir von unseren Großelten kennen. Vielen Familienrezepte, die schon seit den 70er Jahren im Haus gekocht wurden finden neue interpretiert wieder ihren gewohnten Platz auf der neuen Karte. Zudem setzte die Küche bei jedem Gericht neben viel Herzblut auch auf gute Produkte aus de familieneigenen Bergbauernhof in Hart im Zillertal. Diese Tatsache finde ich besonders gut, vor allem im Hinblick auf kurze Lieferwege und natürlich des Geschmacks. So konnten wir unser 4-Gänge-Menü mit Blick auf die Bergwelt des Zillertals wirklich mehr als genießen.

Mari Pop Hotel - DAS FRÜHSTÜCK 

Wir beide lassen uns gerne am Morgen sehr viel Zeit beim Frühstück. Umso mehr waren wir gespannt auf das Buffet im Mari Pop Hotel. Zum Anfang haben wir uns einen Kaffee bestellt und die Aussicht genossen. Im Anschluss haben wir uns aus dem reichhaltigen und regionalem Frühstücksbuffet unser ganz individuelles Frühstück zusammengestellt. Hier punktet das Hotel mit vielen Produkten aus der Region. Auch frisch gepresste Säfte waren unsere absoluten Lieblinge auf unserem Frühstückstisch. Auch der à-la-carte Service bei den Eierspeisen war super, so gab es für jeden ein leckeres Omelett so wie man sich dieses wünscht. Wer dabei gerne zuschauen möchte, kann dieses in der offenen Küche auch gerne machen. Das Flair ähnelt sehr einer Tiroler Stube mit traditioneller Raffinesse. Man sagt auch im Mari Pop Hotel, es schmeckt ein bisschen so wie bei Oma auf dem Bauernhof. Alles selbstgemacht mit viel Mühe und viel Liebe zum Detail, dem kann ich definitiv nur zustimmen.